Das Spielzeug Welten Museum Basel beherbergt die weltweit grösste Sammlung an Teddybären, Karussells, historischen Puppen, Kaufmannsläden, Puppenhäuser und zeitgenössischen Miniaturen. Alles ist hinter Glas geschützt und lässt sich auch mit kleinen, tastfreudigen Kindern bedenkenlos besuchen. Ein Museum für Entdecker-Kids allen Alters, sowie Erwachsene mit einem Faible für Nostalgisches. www.spielzeug-welten-museum-basel.ch
Lage und Gebäude
Das Spielzeug Welten Museum liegt in der Innenstadt Basels, zwischen Barfüsserplatz und Theaterplatz (Lageplan) und ist einfach zu Fuss oder mit der Tram Nr. 8 und 11 ab SBB Bahnhof erreichbar, sowie mit der Tram Nr. 6 ab Badischem Bahnhof. Mit dem Auto empfehlen sich die nahe gelegenen Parkhäuser Steinen und Elisabethen. Von aussen mag das Museum etwas verstaubt erscheinen. Das altehrwürdige Gebäude stammt aus dem Jahr 1876. Im Innern trifft man jedoch auf ein zeitloses Spielzeuparadies - verteilt über vier Stockwerke und 1000 m2. Das Museum ist renoviert, komplett rollstuhlgängig und verfügt über ein Café und einen Shop. Über Lift und Treppe steigt man unmittelbar in die etagenspezifischen Rundgänge ein. Insgesamt 6’000 Exponate und Objekte fügen sich hinter speziell angefertigten Vitrinen zu verspielten Themenlandschaften.
Was für ein Museum ist das Spielzeug Welten Museum Basel?
Die Kinder begeben sich im Museum auf eine Reise durch ein überdimensioniertes Puppenmuseum und die Eltern auf eine Reise in die eigene Kindheit.
Auf jedem Stockwerk werden andere Spielzeuge von hoher handwerklicher Qualität ins Zentrum gerückt. Aus der Blütezeit der Puppenmanufaktur von ca. 1870 bis 1920 sind praktisch alle namhaften Hersteller vertreten. Populärstes Beispiel sind wohl die Bären von Steiff. Doch auch Zeitgenössisches findet sich in der Sammlung.
Per Knopfdruck gerät so einiges in Bewegung: etwa die kunstvoll blinkenden Riesenräder und Karussells der Basler Herbstmesse oder die riesigen Bären in ihren Rennautos.
Nebst der immer wieder neu kuratiertenSammlungspräsentation finden wechselnde Sonderausstellungen statt: Hat zuletzt Globi hier seinen Geburtstag gefeiert, so lassen sich in der Ausstellung himmlisch, irdisch, tierisch (12. November 2022 – 19. Februar 2023) demnächst verschiedenste Christbaumschmuckanhänger bestaunen.
Tipps für den Museumsbesuch mit Kindern
Im Folgenden möchte ich euch Ideen geben, wie ihr das Museum mit euren Kindern auf eigene Faust entdecken könnt, und wo ihr euch über Workshops kundig machen könnt.
Auf eigene Faust durch die Ausstellung
Betretet das Museum als wäre es ein riesiges Puppenhaus, von dem ihr selbst Teil werdet. Seid ihr mir Kleinkindern unterwegs, schnappt euch unbedingt einen Klappstuhl (platziert auf jeder Etage, gleich neben dem Lift) damit ihr auch in die höher gelegenen Fenster der Puppenhäuser schauen könnt.
Lasst die Kinder selber wählen, wo es sie hinzieht. Die Szenerien sind dicht und es lohnt sich, das Museum mehrmals zu besuchen. Wie bei einem liebgewonnen Bilderbuch werden die Kinder mit jeder Betrachtung tiefer eintauchen und weitere Details entdecken.
Sucht und drückt die roten Knöpfe an den Vitrinen (nur an wenigen Stellen möglich) und versetzt damit die kleinteiligen Szenerien in Bewegung. Hinweis: nach einer Aktivierungsrunde muss die Mechanik jeweils für 5 Minuten ruhen.
Spielt das Spiel «Ich sehe was, was du nicht siehst». A la: «Wer hat die brennende Kerze auf dem Tisch oder die Figur hinter dem Vorhang entdeckt?» Wie in einem Wimmelbuch könnt ihr gemeinsam nach verschiedenen Details suchen.
Schlagt den Bogen in die reale Welt. Gibt es Dinge, die ihr aus eurem Alltag fast genau so oder anders kennt? Wart ihr etwa gerade auf der Basler Herbstmesse und habt da die Achterbahnen beobachtet? Wie haben sich diese - im Gegensatz zu den Miniaturmodellen der 50er bis 90er-Jahre verändert?
Denkt euch zu den Spielzeugwelten eigene Geschichten aus: Gebt den Figuren Namen und stellt euch vor, was sie tun und was als Nächstes geschieht.
Mobile Info – die hauseigene App: Das Museum verzichtet bewusst auf einen «Schildchenwald». Wer will, kann sich über ein Audioguidegerät oder eine App auf dem eigenen Handy (Mobile Info) mittels Text-, Bild-, und Videobeiträge näher über die Daten und Geschichte der Objekte informieren.
Workshops und Veranstaltungen
Zu den Sonderausstellungen finden immer wieder Veranstaltungen und Workshops statt. So können Kinder ab 6 Jahren in Begleitung von Erwachsenen an ausgewiesenen Samstagen und Sonntagen themenspezifische Dinge basteln. Auch finden regelmässig Veranstaltungen wie etwa ein Kinoabend statt. Für kleinere Kinder fehlt ein spezifisches Vermittlungsangebot. Hier gilt es also: «auf eigene Faust losziehen».
Umgebung des Museums: Bewegen und Pause machen RUND UM DEN THEATERPLATZ
Müssen Durst und Hunger dringend gestillt werden, so steht das hauseigene Café und Restaurant La Sosta zu Verfügung.
Mit Kindern ist dies allerdings recht eng und zum Austoben empfehle ich den in Sichtweite gelegenen Theaterplatz mit dem berühmten Tinguelybrunnen. Witzige Wasserspeier und Rädchenfiguren laden zum Beobachten ein. Auf dem Platz gibt es Sitzbänke, sowie viel Raum und Treppen zum Rumrennen – bei Kindern beliebt ist auch die begehbare Skulptur Intersection von Richard Serra.
Vor Ort ist auch gleich das Restaurant Kunsthalle mit dem grosszügigen Sitzplatz unter Bäumen. Wer einen ruhigen Ort sucht, nehme die Treppe hoch zur Elisabethen-Kirche. Dort gibt es die hübsche Café-Bar Elisabethen. Besonders schön ist es hier im Sommer und Herbst an der sonnengewärmten Kirchenmauer.
Doch auch im Untergrund des Theaterplatzes regt sich Leben. Hier ist das Kultkino Atelier mit Bar und Toilette untergebracht. Bereichert wird die Passage zudem durch ausgesuchte Musik-, Tanz-, Kleider- und Lebensmittelläden. Tipp: tagsüber findet man hier meist Ruhe. Besonders zu empfehlen, gerade auch mit Kindern, ist der Basler Kult-Comic-Laden Comix-Shop.
Julia Schallberger, November 2022
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